Donnerstag, 24. März 2011

Gewaltsamer Akt des psychischen Umbruchs

Wie bereits Chris Shugart sagte "Ein Umbruch in der Ernährung ist immer ein gewaltsamer Akt." und hinzufügte, dass Alle, die große Erfolge erzielen und ihm erzählen sie hätten es geschafft in dem sie langsam ihr Leben umstellen, lügen, so hab ich und sicher Jeder schon ein Mal die Erfahrung gemacht, dass es keinen gemächlichen Umbruch geben kann.

Hört man auf zu rauchen - gewaltsamer Akt. Jemand der über 6 Monate verteilt jeden 3 Tag eine Zigarette weniger raucht, wird keinen Erfolg haben, wenn er am ende dieser nicht radikal aufhört.

Denkweisen - gewaltsamer, als alles Andere. Meist kann man Denkweisen nur auf 2 Arten ändern. Erfahrungen, oder Zwang. Erlebt man etwas, was die vorangegangene Denkweise derart in Frage stellt, oder ist man gezwungen (da man in einer Situation ist, wo es keine Alternative gibt), anders zu denken und zu handeln, bricht irgendwann der Gedanke.
Und das ist immer gewaltsam.

Diät / Ernährung - ist wohl ein Sonderfall, da man hier meiner Meinung nach sehr schnell in alte Verhaltensmuster zurückfallen kann und daher nach diesem gewaltsamen Umbruch eigene Initiative aufbringen muss.


Mein größtes Laster ist nun das Essen:
So hatte ich kürzlich, mag es auch noch so unspektakulär sein, einen Umbruch in Denkweise und Sucht.
Ich rauche zwar nicht oder nehme sonstige Genussmittel der Art zu mir, doch ist, nachgewiesenermaßen, auch eine Fresssucht eine psychische Sucht.#

Kein Körper ist süchtig nach Fastfood. Man kann NICHT körperlich abhängig werden von Fastfood.
Der Körper ist "süchtig" nach einer bestimmten Menge an Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen, aber in welcher Form, ist irrelevant.
Wenn ich denke "Ich will den Burger!", will mein Körper Makronährstoffe, mein Hirn jedoch will schmackhafte, mit Zusatzstoffen vollgestopfte Makronährstoffe!

Ich besuche mein Elternhaus ja oft, daher weiß ich nicht was dieses Mal anders war, jedenfalls - wie immer - gibt es dort keine Möglichkeit an Fastfood zu kommen und ich muss um auf meinen Gesamtumsatz zu kommen(!) noch hier und da Snacks einbringen, da die Hauptmahlzeiten eher gesund (im Verhältnis zu Fastfood) und klein sind.
Jedenfalls verbrachte ich auch jede Zeit mit der Planung meiner Velocitydiät.

Am Anfang hatte ich noch das Bedürfnis nach meinem favorisierten Fastfood und es hat mich in einigen Momenten richtig angekotzt, dass ich nicht vor die Tür kann und in 4 Minuten ein McDonalds erreiche.
Es gab einfach keine Möglichkeit. Gar keine um an Fastfood zu kommen.
Nach etwa 48 Stunden war der Heißhunger auf mein bekanntes Fastfood weg.
Nach etwa 60 Stunden begann ich langsam bei dem Gedanke an das Essen zu denken "Wenn ich das jetzt haben könnte, wüsste ich nicht, ob ich es nehmen würde."
Mag für Viele, gerade für die, denen Essen egal ist, sehr schwer nachvollziehbar sein.

Aber bis vor etwa 10 Tagen hatte ich in den letzten 3 Jahren einen Drang in mir unbedingt etwas zu essen was für mich das Optimum an Geschmack ist.
Und dieser Drang wurde nur immer für 3-4 Stunden gestillt durch essen.

Jedenfalls ... ist er nun weg. Ich habe nun auch daheim mehrmals nur gegessen, bis ich satt war, anstatt bis ich kotzen muss. x3

Und diesmal ist es etwas Anderes! Ich habe schon oft ausgesetzt. Jedoch war es immer ein Verbot an mich selbst.
Ich hatte den Drang und unterband ihn, was nach 3-4 Tagen in einer Fressorgie endete.

Dieses Mal verbiete ich mir kaum Etwas. Der Drang ist weg! Ich habe mich selten so befreit gefühlt.
Ich habe nicht mehr den Drang unbedingt das und das zu essen und unbedingt noch Mal 100% draufzupacken, wenn ich satt bin.
Und wenn ich daran denke, dass ich einfach die nächsten Jahre nur noch 1-2 Mal im Monat Fastfood essen will und werde ... da ist es nicht mehr: Dieses Gefühl, was mir sagt "Das schaffst du eh nicht, ich spüre den Drang tief in mir und er wächst!"

Der Drang wurde abgestellt durch einen gewaltsamen psychischen Akt, indem ich keine, aber keine, Möglichkeit hatte mich so zu ernähren, wie ich wollte.
Und nun. Weg. Ich bin frei. Und ich hoffe ... nein: Ich weiß!, dass es so bleibt.
Denn im Gegensatz zu sonst ist da kein Verbot. Ich denke an das was ich haben könnte ... und es regt sich nix in mir. Ich denke "Joar, lecker, aber ... iwie ist mir egal, ob ich das oder eine etwas minder leckerere Alternative esse ...".

Ich hoffe, dass die VD daran Nichts ändert. Ich habe vor, ab Jetzt, am besten für immer, mein Essverhalten auf "gesund und normal" umzustellen. Keine 5000kcal 3 Mal die Woche. Nicht mehr 10 Mal Burger und Pommes die Woche. Sondern in dem Maß wie es normal ist ... und unschädlich.
Denke, dass die meisten, die Essen nicht hassen und sich im Griff haben, Fastfood a la Mc Donalds MAXIMAL 2 Mal pro Monat essen und auch höchstens 1 Mal pro Woche mehr aufnehmen, als sie brauchen.

So ein gewaltsamer Umbruch hat viele Vorteile. Man hat schneller Glücksmomente und somit mehr Motivation. Radikal gibt einem das Gefühl etwas Schweres geschafft zu haben und man kann stolz auf sich sein. Radikal bringt schnell Erfolge und stärkt den Geist, wenn man es durchhält.
Und letztendlich: Schafft doch eh Niemand: Sich etwas gaaanz langsam abzugewöhnen. "Ungesund" ist Trumpf!*

*Man sollte seinen Körper nicht unterschätzen und behandeln, als wäre er aus Porzellan. Er hält mehr aus, als man denkt. Und in >Maßen< ist Mal ein radikaler Umbruch, meiner Meinung nach, nicht schädlich und bietet nur Vorteile.

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