Mittwoch, 20. Juni 2012

Gewichtstagebuch Reverse!

Platzhalter für das Gewichtstagebuch für den Masseaufbau, wenn's dann in die andere Richtung weiter geht. :3

25.12.12 | 70,8 Kg, Monat 12: - 2,2 Kg,  - 20,4 Kg, (KFA ~15.8% KFA)
01.01.13 | 71,2 Kg
15.01.13 | 72,0 Kg
01.02.13 | 73,0 Kg
01.03.13 | 74,0 Kg
01.04.13 | 75,0 Kg
01.05.13 | 76,0 Kg
01.06.13 | 76,5 Kg
03.07.13 | 77,1 Kg
04.07.13 | 77,8 Kg, Monat 6: +7 Kg. KFA ~17-19%
13.09.13 | 78,5 Kg
12.10.13 | 81.3 Kg (~20% KFA)

7 Kilogramm in 6 Monaten und 10 Tagen zugenommen. Mit Wassereinlagerungen eigentlich gar nicht so übel. Dann startet jetzt eine etwa 6 wöchige Diät, um mal in Gefilde <15% zu kommen.

Es gibt keine ungesunden Lebensmittel.

Definieren wir das erst ein mal:
Ungesund: Es schädigt den Körper bzw. die Gesundheit, bei sinnvoller Aufnahme.
Gesund: Es führt zur Förderung der Gesundheit, bei sinnvoller Aufnahme.

Nach dieser Definition gibt es keine ungesunde Nahrung. Nur "neutrale" Nahrung, oder "nutzlose" Nahrung.

Der einzige Unterschied liegt in der Nährstoffdichte.
Es gibt Nahrung mit vielen guten Makro- und Mikronährstoffen und welche mit wenigen oder sogar keinen.

Die, die Keine haben sind jedoch nicht schädlich, sondern einfach nur nutzlos.


Wenn man Transfette aufnimmt, dann wäre das sinnvolle Maß, so wenig wie möglich, oder einfach nur ein Minimum. Und das ist für den Körper nicht schädlich, aber auch nicht nützlich.

Die Menge macht das Gift.

Isst man jetzt 5 Burger am Tag um seinen Kcal-Bedarf zu decken ist das kein sinnvolles Maß an Burgern für eine Ernährung.
Aber: Die Burger sind nicht schädlich. Nein: Das FEHLEN von Nährstoffen ist das schädliche.
Die Burger haben nur beinahe keine wichtigen Nährstoffe, was auf Dauer den Körper schädigt.

Also nicht Nahrungsmittel schädigen die Gesundheit. Sondern gerade die Nahrungsmittel (bzw. Nährstoffe), die man nicht aufnimmt!

Und um den Spieß umzudrehen: Bei zu großer Menge ist alles ungesund. Zu viel Nahrung ist immer schädlich, egal um welche Nahrung es sich handelt.

Man muss den Körper wie ein Auto verstehen: Es braucht Benzin. Wirft man Kuhurin in den Tank, wird er vllt. noch eine Weile mit dem Resten des alten Benzins zusammen laufen, auf lange sicht aber, hat er nichts mehr zum Verbrennen.

Ist bei einem menschlichen Körper natürlich weniger problematisch, vor allem, da bspw. die obige Burgerdiät immer noch die ein oder anderen Nährstoffe bietet (und nicht gar keine). Auf Dauer wird der Körper aber ohne alle essentiellen Nährstoffe erkranken.

Samstag, 16. Juni 2012

Satanismus - okkult, philosophisch, ideologisch

Hiermit beenden wir die Liste:
Romantik, Eskapismus, Nihilismus, Misanthropie, Satanismus & Okkultismus, Zynismus, weitere philosophische Themen.

Okkultismus (von lat.: occultus ‚verborgen‘, ‚verdeckt‘, ‚geheim‘) ist eine unscharfe Sammelbezeichnung für verschiedenste Phänomenbereiche, Praktiken und weltanschauliche Systeme, wobei okkult etwa gleichbedeutend mit esoterisch, paranormal, mystisch oder übersinnlich ist. In einem engeren, vorwiegend in der Wissenschaft gebräuchlichen Sinn wird die Bezeichnung für bestimmte esoterische Strömungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts verwendet.

Manche Form von Satanismus ist also okkult, aber nicht Jede. Und Okkultismus ist eine schwammige zusammenfassende Bezeichnung für esoterische Kulte, wie o.z.s.

Ich werde mich nun zu einigen Formen von Satanismus, allerdings dabei nicht sehr tief in die Materie eindringen und auch nicht jede Strömung nennen, dennoch sollte es einen kleinen Überblick bieten.

Die Form von Satanismus, welche mit Katzen und Menschenopfern auf Friedhöfen in Verbindung gebracht wird ist im Regelfall in der Jetztzeit eine Erfindung der Medien, oder von geisteskranken, desinformierten Jugendlichen.
Für einen solchen Satanismus zur Zeit des Mittelalters gibt es auch keine Anhaltspunkte, sondern es liegt nahe, dass dies auch eine Schöpfung von Hollywood und Romanen ist.

Satanismus im okkulten, also traditionellen, Sinn ist jedoch wirklich mit Magick (nicht Magie) und Ritualen verwoben.
Aleister Crowley, der selbst eher Vorreiter des Satanismus und Gottvater der Magick ist, denn selbst Satanist, legte die Grundsteine für traditionelle und moderne Elemente heutiger Satanismusströmungen.

Anton Szandor LaVey, der Verfasser der satanischen Bibel, gründete die Church of Satan und verband, großteilig moderne, mit traditionellen, Ansätzen.
So war Magick und Ritualmagie auch in seinen Augen ein wichtiger Teil, des Satanismus, doch in erster Linie war sein Satanismus eine Lebensphilosophie.
In den meisten „modernen“ satanistischen Ideologien stehen – im Gegensatz zum „traditionellen“ Satanismus – die Anbetung oder Anrufung des Teufels, Satans, Luzifers oder von Dämonen, sowie magische Praktiken nicht im Vordergrund, zentral ist stattdessen die Förderung der eigenen Göttlichkeit, die zum Beispiel im Ausleben der Sexualität zum Ausdruck gebracht wird; Satan wird zumeist als Symbol für den Widerstand gegen religiöse Dogmen verstanden. Der Mensch wird zum Maß der Dinge und ist sein eigener Gesetzgeber, was sich in weltanschaulichem Sozialdarwinismus ausdrücken kann. Die Individualität steht im Vordergrund. Okkultismus und Satanismus sind in den meisten Fällen als getrennt zu betrachten.

Während Religionen und Philosophien wie das Christentum, der Islam oder der Buddhismus dem Pfad der rechten Hand zugeordnet werden, bezeichnen sich satanistische Gruppierungen als dem Pfad zur linken Hand zugehörig. Man unterscheidet zwei Richtungen: Beim Pfad der rechten Hand werden religiöse Gebote befolgt mit Zielen wie Verschmelzung oder Einswerden. Der Pfad zur linken Hand widmet sich Vergöttlichung/Apotheose und betrachtet das Bewusstsein individueller Existenz als besonderes Geschenk und Chance für die Entwicklung des menschlichen Potenzials. Dennoch sind nicht alle Richtungen, die dem linkshändigen Pfad zugerechnet werden, als satanistisch zu verstehen.

LaVey selbst sah in seinem Satanismus auch eine Form der Negation der christlichen Lehre, eine Überwindung des Schwachen und verfasste verschiedene Gebote:
1. Satan repräsentiert Hingabe statt Enthaltsamkeit.
2. Satan repräsentiert vitale Existenz statt spiritueller Hirngespinste.
3. Satan repräsentiert reine Weisheit statt heuchlerischer Selbsttäuschung.
4. Satan repräsentiert Güte gegenüber denen, die sie verdienen, statt an Undankbare verschwendete Liebe.
5. Satan repräsentiert Vergeltung statt Darbieten der anderen Wange.
6. Satan repräsentiert Verantwortung gegenüber Verantwortungsbewussten statt Sorge um psychische Vampire.
7. Satan repräsentiert den Menschen als bloß ein anderes Tier - manchmal besser, meistens schlechter als die vierbeinigen - das durch seine "göttliche spirituelle und intellektuelle Entwicklung" zum bösartigsten aller Tiere geworden ist.
8. Satan repräsentiert alle der sogenannten Sünden, da sie alle zur körperlichen, geistigen und emotionalen Genugtuung führen.
9. Satan ist der beste Freund, den die Kirche jemals hatte, da er sie über all die Jahre im Geschäft gehalten hat. 
 Diese ersten 9 Gebote sind recht bekannt, im Gegensatz zu den folgenden 11: 
1. Gib keine Stellungnahmen oder Ratschläge, wenn du nicht gefragt wirst.
2. Erzähle deine Sorgen nicht anderen, wenn du nicht sicher bist, dass sie sie hören wollen.
3. In jemandes anderen Heim erweise ihm Respekt, ansonsten betritt es nicht.
4. Wenn dich ein Gast in deinem Heim belästigt, behandele ihn grausam und ohne Gnade.
5. Unternimm keinen sexuellen Vorstoß, solange du nicht entsprechende Signale bekommen hast.
6. Nimm nichts an dich, was dir nicht gehört, außer es ist eine Bürde für den anderen und er schreit danach, entlastet zu werden.
7. Erkenne die Macht der Magie an, wenn du sie erfolgreich eingesetzt hast, um deinen Wünschen zum Erfolg zu verhelfen. Wenn du die Macht der Magie verleugnest, nachdem du sie mit Erfolg beschworen hast, wirst du alles verlieren, was du erreicht hast.
8. Beschwere dich nicht über etwas, dem du dich nicht selbst aussetzen musst.
9. Füge Kindern keinen Schaden zu.
10. Töte keine nichtmenschlichen Tiere, außer du wirst angegriffen oder zu Nahrungszwecken.
11. Wenn du auf offenem Grund unterwegs bist, belästige niemanden. Wenn dich jemand belästigt, bitte ihn, damit aufzuhören. Wenn er nicht aufhört, vernichte ihn.

Weiterhin verfasste er einen Satz Verhaltensregeln zu Charaktereigenschaften:

1. Dummheit - Der oberste Eintrag auf der Liste der satanischen Sünden. Die Hauptsünde des Satanismus. Es ist zu schade, dass Dummheit keine Schmerzen verursacht. Unwissenheit ist eine Sache, aber unsere Gesellschaft gedeiht in wachsendem Ausmaß durch Dummheit. Sie hängt davon ab, dass die Leute weitermachen mit dem, was ihnen auch immer erzählt wird. Die Medien fördern kultivierte Dummheit als eine Haltung, die nicht nur akzeptabel, sondern lobenswert ist. Satanisten müssen lernen, hinter die Tricks zu sehen, sie können es sich nicht leisten, dumm zu sein.
2.
Anmaßung - Inhaltslose Beiträge können ausgesprochen irritierend sein und sind keine Anwendung der Hauptregeln der niedereren Magie. Auf der gleichen Ebene mit Dummheit, wenn es darum geht, was heute das Geld in Umlauf hält. Jeder wird dazu gebracht, sich wie ein großes Tier zu fühlen, ob nun was daran ist oder nicht.
3.
Solipsismus - Kann für Satanisten sehr gefährlich sein. Man projiziert seine Reaktionen, seine Antworten und sein Einfindungsvermögen auf jemanden, der wahrscheinlich weit weniger eingestimmt ist als man selbst. Es ist ein Fehler, dass man von den Leuten erwartet, dass sie einem dieselbe Rücksichtnahme, Höflichkeit und Respekt entgegenbringen, die man ihnen gegenüber selbstverständlich aufbringt. Sie werden es nicht machen. Statt dessen müssen Satanisten danach trachten, den Satz "Wie du mir, so ich dir" zur Anwendung zu bringen. Für die meisten von uns ist es mit Arbeit verbunden und erfordert dauernde Wachsamkeit, damit man nicht in die angenehme Illusion verfällt, dass jeder genau so ist wie man selbst. Wie gesagt, bestimmte Utopien wären ideal in einer Gesellschaft von Philosophen, aber unglücklicherweise (oder glücklicherweise, von einem Machiavellistchen Standpunkt aus gesehen) sind wir davon weit entfernt.

4. Selbsttäuschung - Kommt in den neun satanischen Gebote vor, verdient es aber, hier wiederholt zu werden. Noch eine Hauptsünde. Wir dürfen nicht den heiligen Kühen huldigen, die uns präsentiert werden, einschließlich der Rollen, von denen erwartet wird, das wir selbst sie spielen. Selbsttäuschung sollte nur betrieben werden, wenn es Spaß macht, und im vollen Bewusstsein der Tatsache. Aber dann ist es nicht Selbsttäuschung!
5. Zugehörigkeit zur Herde - Offensichtlich, vom satanischen Standpunkt. Es ist durchaus in Ordnung, den Wünschen einer Person nachzukommen, wenn man davon schließlich profitiert. Aber nur Narren folgen der Herde und lassen sich von einem unpersönlichen Wesen diktieren. Der Schlüssel ist, sich seinen Herren weise auszusuchen, statt von den Launen vieler versklavt zu werden.
6. Mangel an Perspektiven - Auch dieser Punkt kann zu einer Menge Schmerzen für einen Satanisten führen. Du darfst niemals aus dem Blick verlieren, wer und was du bist, und was für eine Bedrohung du durch deine bloße Existenz sein kannst. Wir machen Geschichte, hier und jetzt, jeden Tag. Behalte immer ein umfassendes historisches und soziales Bild im Bewusstsein. Das ist ein wichtiger Schlüssel sowohl für niederere als auch für höhere Magie. Erkenne die Muster und reihe die Ereignisse aneinander, so wie du möchtest, dass die Teile auf ihren Platz fallen. Beuge dich nicht dem Druck der Herde - wisse, dass du auf einer völlig anderen Ebene arbeitest als der Rest der Welt.
7. Vergesslichkeit gegenüber früheren Grundsätzen - Sei dir bewusst, dass das einer der Schlüssel dafür ist, die Leute mittels Gehirnwäsche dazu zu bringen, etwas "Neues" und "Anderes" zu akzeptieren, das in Wirklichkeit einstmals allgemein bekannt war, jetzt aber in neuer Verpackung präsentiert wird. Es wird von uns erwartet, dass wir von der Begabung des "Erfinders" schwärmen und darüber das ursprüngliche Original vergessen. Dies führt zu einer beliebig Entsorgbahren Gesellschaft.
8. Kontraproduktiver Stolz - Dieses erste Wort ist wesentlich. Stolz ist großartig, solange du nicht beginnst, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Die satanische Regel ist: wenn es dir nutzt, großartig. Wenn es aufhört, dir nützlich zu sein, wenn du dich in eine Ecke manövriert hast und der einzige Ausweg von dort ist, zu sagen, "Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht, lass uns einen gemeinsamen Ausweg finden", dann mach es.
9. Mangel an Ästhetik - Das ist die physische Anwendung des Ausgleichsfaktors. Ästhetik ist wichtig für niederere Magie und sollte kultiviert werden. Es ist offensichtlich, dass kaum jemand die klassischen Standards von Schönheit und Form zu Geld machen kann, darum sind sie in der Konsumgesellschaft nicht gefördert, aber ein "Blick" für Schönheit, für Ausgewogenheit, ist ein wesentliches satanisches Hilfsmittel und muss zum Erreichen der optimalen magischen Effektivität angewandt werden. Es ist nicht das, was als erfreulich erwartet wird - es ist, was es ist. Ästhetik ist eine persönliche Angelegenheit, ein Spiegel des eigenen Naturells, aber es gibt allgemein angenehme und harmonische Aspekte, die nicht verleugnet werden sollten.

Beim modernen Satanismus (der wegen seiner obligatorischen Exklusivität auch Logensatanismus genannt wird) steht also Eigenapotheose also Selbstvergöttlich im Zentrum, und das Christentum bspw. steht dem ganzen als Religion der Schwachen, entgegen.

Viele traditionelle Satanisten verlachen LaVey und modernen Satanismus allgemein, da er keine Spiritualität beinhaltet und viel mehr als Sammelsurium von Ideen zur Lebensführung, als als Religion gesehen wird.

So ergaben sich Gruppierungen wie der Temple of Set oder der Order of Nine Angles, die dem traditionellen Satanismus nachgingen.

Selbst in diesen Strömungen von theistischen / orthodoxen Satanisten, gibt es noch Gruppierungen die einen realen Satan verehren und okkult-religiöse, die ebenfalls wie im modernen Satanismus ein Symbol nutzen und Selbstvergöttlichung anstreben, dies aber mit bedeutend mehr Spiritualismus verbinden.

Dieser (Order of Nine Angels) bezeichnete sich als erste Gruppierung in seinen Schriften als Vertreter eines traditionellen Satanismus, im Gegensatz zum von Anton Szandor LaVey geprägten modernen Satanismus. Diese Bezeichnung steht nicht für Satanismus im traditionellen Sinne der Verehrung eines realen Satans, sondern für eine vom ONA behauptete geheime Tradition über mehrere Generationen; diese Behauptung wird jedoch angezweifelt. Für den ONA geht traditioneller Satanismus weit über die Befriedigung des Lustprinzips hinaus und beinhaltet Selbstbeherrschung, Selbstüberwindung und kosmische Weisheit. Seine Vorstellung von Satanismus ist pragmatisch mit einem Schwerpunkt auf der Evolution des Individuums durch gefährliche Situationen. Die Bezeichnung als „traditioneller Satanismus“ wird aber auch unabhängig vom ONA von zahlreichen theistischen Satanisten verwandt, andere bevorzugen die Bezeichnung „theistischer Satanismus“, auch zur Abgrenzung vom ONA.
 
Im Black Metal sind alle Arten von Satanismus Thema, zur Zeit ist jedoch vor allem orthodoxer Satanismus und Satansanbetung im "Kommen".
Moderner philosophischer Satanismus und traditioneller Satanismus ohne Teufelsanbetung findet sich jedoch auch vielfach.
Magick ist teilweise ein wichtiges Thema und so auch die Chaosgnostik, welche oft als Mittel des antikosmischen Satanismus genutzt wird.

Antikosmischer Satanismus wird u.a. von Arckanum, Watain oder Dissection in ihren Texten rübergebracht.
Dabei ist er eine Form der Antikabbala und auch eher spirituelle Philosophie, denn Religion.
Der Kosmos wird hierbei als die materielle Welt, der Trug, gesehen, welchen es zu überwinden gilt.
Satan ist die Gegenkraft die einem hilft, bspw. mittels magischer Rituale, die Fesseln des Kosmos zu sprengen, ihn so zu zerstören und die "wahre Freiheit" zu erlangen und von der materiellen Welt loszukommen.
Das ganze ist im Übrigen gar nicht so innovativ: Bereits Descartes sprach von einem Gott der die Menschen täuscht und sie in einer Scheinwelt leben lässt.

Sofern die Chaosgnostik verbunden wird mit dem antikosmischen Satanismus, ist Satan das Symbol für den kosmoszerstörende Chaos und "Gnostik" deutet eine Geheimlehre an, die das Wissen darüber beinhaltet wie Gott ist und wie er zu vernichten und zu überwinden ist.

Der Misanthropic Luciferian Order, inzwischen Temple of The Black Light, dem J. Nödtveidt (Dissection) angehörte, vereint u.a. beides.

Freitag, 15. Juni 2012

Nihilismus, Eskapismus, Romantik - auch im Black Metal, 2. Versuch

So, nachdem ich gestern diesen Post zu 90% fertig, also eine ganze Menge Text verfasst, hatte, beschloss Chrome beim Einfügen eines Bildes abzustürzen ... und von daher - neuer Versuch.

Dieser Post wird sich in die Reihe von Einträgen einreihen, die die wichtigsten Themen & Motive des Black Metal behandeln, was natürlich nicht bedeutet, dass diese Dinge nicht auch bei vielen anderen Kunstformen vorkämen.

Romantik, Eskapismus, Nihilismus, Misanthropie, Satanismus & Okkultismus, Zynismus, weitere philosophische Themen.

Misanthropie und Zynismus habe ich bereits einen Eintrag gewidmet. Satanismus in verschiedenen Varianten wird noch einen eigenen bekommen.
Heute behandel ich jedoch Romantik; Eskapismus und Nihilismus.

Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert hinein dauerte und sich insbesondere auf den Gebieten der bildenden Kunst (1790–1840), der Literatur (1795–1848) und der Musik (Kernphase 1820–1850, siehe auch Musik der Romantik) äußerte.
Im heutigen, allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Romantik mit dem Adjektiv romantisch die Eigenschaft einer Sache oder eines Ereignisses, Menschen mit Liebe und Sehnsucht zu erfüllen, so etwa in den Wortverbindungen „romantische Liebe“, „romantische Musik“ oder „ein romantischer Brief“.
Romantik ist in erster Linie also eine Kunstepoche. Ich beziehe mich vorrangig auf die literarische Romantik und damit das Vermächtnis, das diese an die heutige Welt gab.

Romantik hat also nicht zwangsweise etwas mit Schnulzen oder Liebe zu tun. Liebe im eigentlichen Sinne natürlich ja, aber für die Meisten ist Liebe gleich Eros oder mindestens die Liebe zweier Menschen.
Liebe ist allerdings ein Begriff maximaler aufopfernder Zuwendung und Zuneigung: D.h. auch Liebe zur Natur, Liebe zur Freiheit, Liebe zum Leben, Liebe an der Schönheit. Das alles ist Liebe. Eine Geisteshaltung die man im Normalfall nicht selbst wählt, sondern durch Präferenzen, Erfahrungen oder Gefühle "geschieht".

Das gleiche gilt für Sehnsucht.
Romantisch bedeutet also "mit Liebe und/oder Sehnsucht erfüllend".

Beim Hauptmotiv Sehnsucht (die ja auch von Liebe ausgelöst wird) gleiten wir ins nächste Thema über: Den Eskapismus.
Als Eskapismus, Realitätsflucht oder Wirklichkeitsflucht bezeichnet man die Flucht aus oder vor der realen Welt und das Meiden derselben mit all ihren Anforderungen zugunsten einer Scheinwirklichkeit, d. h. imaginären oder möglichen besseren Wirklichkeit.
Zumeist erfüllt einen die Vorstellung oder Idee von einer schöneren, besseren Welt mit Sehnsucht und man verliert sich im Gedanken an diese. Das nennt man Eskapismus.

Das Genrefernsehen rund um Fiktion ist von Eskapismus bestimmt. Wir wünschen uns in Welten von atemberaubender Schönheit, Abenteuern, großen Helden.

Dunkle Romantik, wie sie in der Deutschen Romantik großteilig vorkommt, ist dann bildlich wie übertragen gesehen eine dunkle Romantik. Es geht um die Sehnsucht nach dem Unbekannten, dem Finsteren, dem Bösen. Durchdrungen von dunklen Motiven und Bildern, aber auch meist dunklem "Geist" wie pessimistische oder melancholischer Grundhaltung.

Zur dunklen Romantik kann man heute vieles zählen: Horrorfilme, Black Metal und große Teile anderen Metals, Gothic, jede Form von finsterer Fiktion in Form von Dystopien in Science-Fiction etc. pp.

Doch wenn man genau darüber nachdenkt erscheint es sinnlos, Sehnsucht nach etwas eher negativ konnotierten zu haben: Das ist jedoch die Form der Romantik - sie idealisiert.

Nehmen wir als Beispiel das Mittelalter und Piraten.
Da wird von großen Schlachten, ehrenhaften Siegen, Burgfräuleins, Freibeutern auf hoher See in Sauß und Braus geschrieben, gefilmt und gesungen: Doch die Wahrheit sieht im Regelfall nicht so aus.
Piraten hatten meist ein schlechtes, kurzes, entbehrungsreiches und wenig ehrvolles Leben.
Genauso wie das Mittelalter alles andere war, als ein schöner Ort zum Leben - viel mehr würde ein durchscnittliches mittelalterliches Leben alle Horrorvorstellungen der heutigen Menschen erfüllen, mit dem Leid, der Arbeit, der fehlenden Hygiene, der Repression.
Doch das ist Romantik - die Dinge werden romantisiert, also idealisiert und man sieht nur noch die schönen Seiten und heroisierte Versionen von Leben und entwickelt Sehnsucht nach diesen.

Auf die gleiche weise kann Schauerromantik in uns Sehnsucht nach Monstern und Finsternis wecken, indem selbst diese Dinge zu Zeiten noch schöner und abenteuerlicher scheinen, als unser langweiliges, ereignisloses Leben heutzutage.

Im Black Metal wird Vieles romantisiert: Die Natur, das Böse, heidnische Kulturen, Kriege usw usf.
Und es wird immer eskapistisch eine fremde, ferne und doch irgendwie anziehende Welt gezeichnet.
Und so ist der Eskapismus selbst ein Motiv der Romantik, das Unheimliche, Befremdliche und böse ims speziellen der dunklen Romantik und Sehnsucht und Liebe ist das grundsätzliche Motiv aller Romantik, wie auch (imho) das jeder Musik mit Seele.


Notiz: Gerade ist der Browser wieder abgestürzt - glücklicherweise hatte ich vorher gespeichert. :|


Nun kommen wir zum Nihilismus: Ein vielschichtiges philosophisches Thema und im Black Metal oft falsch verstanden.

Der Begriff Nihilismus (lat. nihil – „nichts“) bezeichnet allgemein eine Orientierung, die auf der Verneinung jeglicher Seins-, Erkenntnis-, Wert- und Gesellschaftsordnung basiert.
Das klingt erst mal "böser" als es ist. Nihilismus, wie er von den meisten Philosophen ausgearbeitet wurde, besonders durch Nietzsche, ist (in letzter Konsequenz) alles andere als destruktiv und lebensverneinend. In erster (Erklärung folgt) ist er jedoch werte-, normen-, religions-, gesellschafts und lebensverneinend.

Lustigerweise befindet sich genau hier das hauptsächliche Fehlerpotenzial im Black Metal, wie auch bei Nietzsches Willen zur Macht, und jeder 16-jährige Heiopei deutet ihn grundsätzlich falsch.
Aber hauptsache Black Metal wird als "atomic hollokaust anti human" verstanden, ohne zu verstehen warum er dieses Motiv bedient.
Ist einfach cool Menschen zu hassen und allem den Wert abzusprechen.
Bis man 24 wird, sich die Haare abschneidet, bunte Klamotten kauft und "über den kindischen BM" hinweg ist.
Natürlich ... wenn man es niemals verstanden hat und seine eigenen Phantastereien überwindet, kann man nicht anders denken, als dass so etwas dumm ist.

Wie auch immer: Nihilismus.
Es gibt verschiedene Arten von Nihilismus, ich werde mir 2 Gruppen raussuchen: banaler und konstruktiver.

Wie auch Misanthropie, ist Nihilismus, zusammen mit Satanismus, wohl das Hauptmotiv von Black Metal, heute, wie damals.

Alle Drei sind meiner Meinung nach eindeutig in ihrem eigentlichen Sinne zu verstehen und somit alle 3 konstruktiv.

Es wäre eine wertlose Kunst, die um ihrer Selbstwillen ist. D.h. wäre Black Metal misanthrop um misanthrop zu sein, oder nihilistisch um nihilistisch zu sein, dann würde das Wort Kunst freilich nicht passen. Dann wäre es banale Bespaßung für retardierte Idioten. Was es auch so zu großen Teilen ist ...

Misanthropie erklärte ich bereits, liegt der Wille zugrunde, dass man eben nicht misanthrop sein möchte.
Nihilismus ist da eine kompliziertere Angelegenheit, aber grundsätzlich ähnlich zu bewerten. Man möchte nicht, dass es keinen Sinn gibt, aber man geht davon aus, dass dem so ist, und gerade deswegen muss man als Mensch allem einen Sinn geben.

Genauer - Nihilismus und seine Entwicklung:
Erste Erwähnung als Neinismus / Nihilismus 1733 durch  Friedrich L. Goetz.
1787 Jacob Obereit bezeichnet eine Methodik die die Ablehnung einer natürlichen Weltgewissheit als notwendig sieht, als Nihilismus.
In einen Brief an Herrn Gottlob Fichte erwähnte Friedrich Jacobi 1799 erstmals Nihilismus in der heutigen Bedeutung: Einer Verneinung allen Seins und aller Werte.
Iwan Sergejewitsch Turgenew benutzte 1862 in seinen Dichtungen Nihilismus als abwertenden Begriff für Anarchisten.

Und so kommen wir zu Nietzsche:
Nietzschee, der sich selbst als Schüler Schopenhauers sah, bezog sich zuerst auch auf die Anarchonihilisten Turgenews und schrieb unter anderem in "Jenseits von Gut und Böse" über einen Nihilismus „der nicht bloß Nein sagt, Nein will, sondern […] Nein tut.".

Speziell Nietzsche hatte das Christentum als nihilistisch bezeichnet, da sich das Christentum nur auf die Nachwelt bezieht. Was man tut, ist für die Nachwelt. Die hiesige Welt ist bedeutungslos im Gegensatz zum Jenseits.
Nietzsche sieht den Nihilismus als notwendigen Durchgangsstatus zum Besseren, zum Übermenschen.
Dabei wünscht er nicht eine Welt ohne Werte und Moral, sondern eine "Umwertung der Werte" (siehe "Also sprach Zarathustra") die notwendig sei, um den Willen zur Macht (über sich selbst und seine eigene Seele) zu erlangen und zum Übermenschen zu werten.
Nihilismus ist dabei nur der befreiende Vorstoß in die Losgelöstheit und unnützen Normen, Werten und Glauben, den man benötigt um besser zu werden.
Und dabei ist nicht - wie oft im Black Metal verstanden - der Wille Nietzsches unmoralisch und wertfrei zu werden um mit seinem "Willen zur Macht" ein Übermensch zu werden, der über die Untermenschen herrscht.
Ganz im Gegenteil ... Alle Menschen sollten bestenfalls den Willen zur Macht erlangen und Übermensch werden, um die Fehler des Menschen abzustreifen und eine bessere Welt zu kreiren.

In der Praxis sieht das alles natürlich etwas schwerlich aus und Nihilismus führt eher zu Selbstaufgabe und moralfreiem Hedonismus.
"Wenn man tot ist, ist eh alles egal!" - Nihilismus könnte man diesen banalen Nihilismus nennen.
Zugrunde liegt dem ganzen eine naive und ehrlose Sicht im Sinne von "diese naiven Idioten versuchen noch die Welt zu retten! Ha! Ich habe viel Spaß und Freude bis zum Tod und die versauen sich alles! Hat eh keinen Sinn! Nichts ist von Belang!".

Doch genau darum geht es: Wenn jeder so denkt, dann ist Nichts von Belang. Alles hat nur so viel Wert, wie wir ihm beimessen.
Diese Form über das Ziel hinauszuschießen und den Nihilismus nicht als Mittel für "Phönix aus der Asche" zu nutzen, hat eigentlich gar nicht mehr viel mit Nihilismus zu tun. Anstatt nur das Unnötige zu verdammen, verdammt man alles und erkennt nichts an.
Es geht sicherlich darum Nichts anzuerkennen im ersten Schritt, daher ja Nihilismus, aber der Zweck dahinter ist es, aus dem Nichts einen Neuanfang zu gewinnen.
Da das so nicht funktioniert, wenn sich ein Einzelner hinstellt und sagt "Ich erkenne eure Gesellschaft nicht an!", aber im selben Moment sich so bieder und Stino verhält, das ist klar.
Denn wenn man Nihilismus als banalen hedonistischen Nihilismus lebt, dann läuft man ihm völlig zu wider.

Nach Nietzsche haben sich u.a. Heidegger und Popper mit seinem Nihilismus beschäftigt, ihm jedoch eher zugestimmt und widersprochen, denn bahnbrechende Neuerungen eingebracht.

A.N.U.S. meint dazu im Übrigen:
Der Nihilismus ist ein Hilfsmittel, um moderne Wertvorstellungen zu transzendieren und das Inhärente zu entdecken.
Trifft's ja wunderbar. Man muss erst das Menschliche und Künstliche, das vor allem die Moderne bestimmt,  verneinen und von sich ablegen, um das was "dahinter" liegt entdecken zu können und einen völlig neuen Blick und Anfang zu ermöglichen.




Als Abschluss möchte ich noch ein Zitat von der deutschen ANUS-Seite bringen. Die Quelle dieses Zitates ist der erste Link unter dem Absatz: Lesen lohnt sich!

Nihilismus ist der Gedanke der völligen Nichtigkeit, der totalen Bedeutungslosigkeit jeglicher Emotionen, Wertschätzungen und fasst diese als allein dem subjektiven Verstand (und sonst nichts) inhärent auf - als mit der Materie vergängliches Empfinden. Als solches verneint der Nihilismus absolutistische Ansprüche einer allgemeinen, außerhalb des Selbst unbedingt gültigen Moral, er verneint die Fähigkeit, Wahrheit zu kennen, wahres Wissen zu besitzen und dieses kommunizieren zu können, er an-nihil-iert die Frage nach dem Sinn des Lebens und stellt der Existenz das Nichts entgegen.
 [...]
Nihilismus ist weder atheistischer Materialismus, der ignorant gegenüber der Möglichkeit von Dimensionen größer als der unsrigen ist, noch weilt er in abstrusen Vorstellungen von einem Leben nach dem Tod, deren moralische Imperative mit den Mechanismen der Welt nicht kongruent sind und ihre Anhänger in die Verdammung führen. Die Menschheit kann sich weiterhin im Schlammpfuhl oberflächlicher Vergnügungen ersäufen, pathetisch, vor Angst kriechend, bis der würdevolle geistig aufrechte Gang ein Atavismus und der zerlumpte, nach Sex und Alkohol stinkende Hedonist das sozial erstrebenswerteste Lebensmodell ist. Wer jedoch Sehnsucht empfindet, wem die Schalheit modernen, oberflächlichen Lebens und die Befriedigung des Selbst nicht genug sind, wer dieses Leben als einmalige Chance auffasst, zu kreieren, wer es liebt und so voll wie möglich erfassen möchte, wer Ehrfurcht für diese Schöpfung, dessen Teil er ist, empfindet -- derjenige wird Nihilismus nicht als Last empfinden, sondern vielmehr als Öffner der Pforten zu einer Wahrnehmung der Existenz, die voller, reifer und ehrlicher ist, als all die zuckergetränkten Illusionen, die unsere Angst vor Tod und Bedeutungslosigkeit verbergen sollen. Plötzlich sind all die eitlen Spielchen der Menschen nicht länger von Belang.
Der Nihilist wird keine Gewissheit finden, aber auch keinen Grund, zu zürnen oder zu fürchten. Himmel und Hölle liegen auf Erden, es sind unsere Entscheidungen, die sie formen.
[...]
Wenn Jemand sagt "Ja, die blöden Religiösen, aber eigentlich glaubt doch jeder an Irgendetwas!", dann kennt der den Nihilismus nicht. Genau das ist der springende Punkt. Nihilismus glaubt an Nichts. Er erwehrt sich der Annahme einer objektiven Wahrheit und Gültigkeit in jeglichem denkbaren Bezug.

Ein paar weiterführende Links:
www.anus.com/tribes/gnus/entry/521/Zu_Nihilismus_und_Transzendenz
http://www.anus.com/tribes/gnus/
http://www.anus.com/

Dienstag, 12. Juni 2012

Misanthropie, Philantropie, Altruismus

Ich wundere mich gerade, dass ich dazu noch keinen Eintrag gemacht habe.

Erst einmal sollte man klären was Misanthropie nicht ist:
Spaß am Menschenhass.
Unreflektiertes "ATOMIKK HOLOKKAUSST!" - Gelaber.
Sich misanthrop schimpfen und 24/7 mit x0 Freunden (bspw. in Diskotheken) abspasten, voll crazy (auf Partys) abgehen, auf 100 Konzerte im Jahr gehen und bei jeder Massenversammlung anwesend sein, um sich zu besaufen.


Misanthropie (von griech.: μισεῖν misein ‚hassen‘ und ἄνθρωπος anthrōpos ‚Mensch‘) beschreibt die Sichtweise einer Person, welche den Menschen hasst. Eine solche Person selbst wird Misanthrop (dt. „Menschenhasser“) genannt.
Echte Misanthropie ist immer verbitterte Philanthropie.
Eigentlich wollte ich selbst eine zusammenfassende Erläuterung bringen, aber Wikipedia hat erstaunlicherweise eine wirklich gute auf Lager:
Misanthropie charakterisiert eine Geisteshaltung, keine Handlungsweise. Ein Misanthrop muss weder gewalttätig, aggressiv noch arrogant sein, altruistisches Handeln ist bei ihm nicht ausgeschlossen. Die Misanthropie steht, trotz des etymologischen Anscheins, begrifflich nicht im Gegensatz zum verwandten Begriff der Philanthropie, mit welchem im Allgemeinen eher die Handlungsweise als die Einstellung eines Menschen bezeichnet wird.
 Der Misanthrop muss also nicht - wie fälschlicherweise angenommen - ein destruktiver,  (auto)aggressiver, arroganter Mensch sein.

Echte Misanthropie resultiert immer aus dem gescheiterten Versuch der Philantropie oder der geistigen Auseinandersetzung mit dem Menschen als Ganzes, und der Erkenntnis, dass der Mensch und sein Handeln auf Erden als solches verachtenswert ist und höchstwahrscheinlich nicht mehr zu ändern ist, da es in seinem Wesen liegt schlecht zu sein, vor allem wenn er als Gruppe agiert.

Niemand will misanthrop sein. Es ist eher der Sache geschuldet, dass man es ist, weil sich jeder Misanthrop im Inneren wünscht, dass der Mensch eben nicht hassenswert ist.

Deshalb schließt sich Misanthropie und Altruismus auch nicht aus. Es kann als Mittel angesehen werden, darauf hinzuarbeiten Menschen in Richtung des Guten zu bewegen.
Nur weil man aktiv eingreift und versucht die Menschen in die richtige Richtung zu drängen, heißt dies nicht unbedingt, dass man keine negativen Gefühle gegenüber ihnen hat.

Nihilismus kommt insofern ins Spiel, wenn man bereits die Hoffnung verloren hat, dass es eine Möglichkeit gibt, die Menschen noch vor sich selbst zu retten.

Da muss jeder sich selbst dann die Frage stellen, ob man denn so denken kann, wenn man selbst noch nichts versucht hat.
Aber es gibt andererseits auch viele Dinge, die man a priori weiß. Wenn man abertausende Versuche den Menschen zu retten beim Scheitern gesehen hat, kann man schnell den Glaube an die Menschheit verlieren, auch ohne selbst aktiv gewesen zu sein.

Der vielleicht wünschenswerteste Weg ist es, sich selbst zu überwinden und trotz aller Zweifel weiterzumachen und an einigen Stellen seine Menschenscheu, wie seinen Hass, zu ignorieren, um Möglichkeiten wahrzunehmen sich selbst und die Welt voranzubringen.

Die Meisten die sich heute im (Black) Metal oder einem anderen Teil der schwarzen Szene, als Misanthrop bezeichnen, nutzen dies eher als Lifestylebegriff und leben einen immanenten Widerspruch.
"Misanthrop sein" auf der einen Seite, andauernd Party machen, saufen, Konzerte besuchen, "crazy lustig" sein, 20+ Freunde haben, bei jeder Veranstaltung anwesend sein auf der Anderen.
Meist sind sie dann auch noch furchtbar depressiv - so depressiv, dass sie sich immer wie die letzten geistlosen Vollasis aufführen und dauerbesoffen sind.

Absolut konsequent gelebte Misanthropie wäre natürlich ein Einsiedlerdasein, doch führt komplette Aufgabe nun auch nicht dazu, dass man sich besser fühlt und plötzlich die Welt zu einer Anderen wird.

Und am Ende ist der Mensch immer noch ein Herdentier, dass v.a. in der Gruppe wirkt.

Und auch wenn übersteigerte Kontaktfreude und ausgelassene Extrovertiertheit der Misanthropie widersprechen, kann man auch, wenn man nicht ständig gänzlich allein ist, misanthrop sein.

Religion ist ebenso blöde!

Religion ist beinahe so blöde wie Politik! Und auch so verwirrend ...
 
Starke Aheisten
"Es gibt keinen Gott oder Götter."
Humanist "Es gibt keinen Gott / Götter und der Lebenssinn ist in der Menschheit selbst zu finden." 
Naturalist "Es gibt keinen Gott / Götter und der Lebenssinn ist in der Natur zu finden."
Relativist "Es gibt keinen Gott / Götter und der Lebenssinn ist in jedem Selbst zu finden."
Existentialist "Es gibt keinen Gott / Götter und der Lebenssinn ist in der Lebenserfahrung zu finden."
Nihilist "Es gibt keinen Gott / Götter und keinen tieferen Sinn hinter dem Sein." (Nihilist ist ein Begriff der eine lebensphilosophische Sicht darstellt, hier gehe ich jedoch nur auf den Begriff Nihilist im Kontext Religion ein.) 

Schwache Atheisten 
"Es gibt höchstwahrscheinlich keinen Gott oder Götter." 
Apatheist "Es ist irrelevant, ob es einen oder mehrere Götter gibt." *(Apatheisten sehen sich selber weder als A- noch als Theisten, werden jedoch von Theisten als Atheisten angesehen, da sie Gottes Existenz nicht anerkennen und von starken Atheisten, als schwache, da sie keine Stellung beziehen.)
Agnostiker "Man kann nicht wissen, ob es einen oder mehrere Götter gibt." *(Auch Agnostiker sehen sich selbst weder als A- noch als Theisten, werden jedoch von Theisten als Atheisten angesehen, da sie Gottes Existenz nicht anerkennen und von starken Atheisten, als schwache, da sie keine Stellung beziehen.)


Starke Theisten
"Es gibt einen Gott oder Götter."
Pantheist "Es gibt einen Gott und er ist Alles. Alles ist Gott. Die Gesamtheit der Dinge stellt das Göttliche da. Er ist in Allem. Das All ist Er."
Panentheist "Es gibt Gott und Alles ist ein Teil von ihm. Gott selbst ist aber mehr, als Alles." 
Gnostiker "Es gibt einen oder mehrere Götter und wir haben das (mehr oder weniger) geheime Wissen darüber, wie er ist / sie sind." (Dazu gehören große Sekten, wie Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus und kleine Sekten wie Zeugen Jehovas, Scientology etc., aber auch die meisten Naturreligionen, wie Asatru, welche Ähnlichkeiten zum Pantheismus aufweisen.)
Deist "Es gibt einen Gott und er ist aus Verstandesgründen als existent anzunehmen, und nicht aufgrund von Offenbarungsschriften." Im Gegensatz zu Gnostikern nehmen Deisten kein aktives Eingreifen Gottes in die Welt an. 
Shintoist Befindet sich irgendwo zwischen Pantheismus und Naturreligion, ohne Gründerfigur und Dogmen. 
Buddhist Ist ebenso, wie Shinto, ein Spezialfall und ist mehr Lebensphilosophie und -lehre, als Religion. Hat ebenso, wie Shinto, keine Dogmen oder eine Führerfigur, sondern nur Lehre und Lehrende ohne göttliche Offenbarungen. Geht allerdings, wie Shinto ebenfalls, von der Existenz  göttlicher Wesen aus.
 
Schwache Theisten
"Es gibt höchstwahrscheinlich einen Gott oder Götter."


Dazu noch eine kleine Grafik von einer anderen Seite

Montag, 11. Juni 2012

Derzeitiger Trainingsstand

Seit 5. Januar auf Diät, wie im Diätlogbuch zu sehen: Werte konnten seitdem bei 2-3 Übungen erhöht werden, bei dem Rest gehalten.

Maximalkraft nie probiert, geb' auch meist nur 80-90 % zugegebenermaßen, Diät ist doch etwas demotivierend bzgl. Training. x3

Kreuzheben, klassich 70 Kg x 6 (inkl. 20 Kg-Stange)
Bankdrücken, LH, frei 50 Kg x 6 (inkl. 20 Kg-Stange)
Beinpresse 45° 170 Kg x 6
Schrägbankdrücken, LH, frei 40 Kg x 6 (inkl. 20 Kg-Stange)
Bizepscurls, KH, frei 12,5 x 8
einarmiges Rudern, KH, frei 20 Kg x 8
Trizepsdrücken, über Kopf, mit Tau am Kabelturm 46 kg x 6
Beinbeuger, Maschine 72 Kg x 6
Butterflys, Maschine, 50 Kg x 6 (ohne anzustrengen x3)
Aufrechtes Rudern, SZ-Stange, frei 25 Kg x 6
Schulterdrücken, vorne, LH, frei 20 Kg x 6 (exklusive Stange, die wohl 10 - 15 Kg wiegt)
Butterfly rückwärts, Maschine 27 Kg x 8

Dips & Klimmzüge ohne Zusatzgewicht ...

Kniebeuge gibt's erst später wieder. Dann wohl Frontkniebeuge. Rekord waren 55 Kg (inkl. 20 Kg Stange) Kniebeuge klassisch im Winter zuletzt ... aber hatte nur etwa 2 Monate Zeit zum üben, bevor ich mir mein Knie zerstört hab'. x3

Wenn ich den Abnehmprozess hinter mir habe und (vllt. so im Oktober) mit Aufbau beginne, ist das dann wohl die erste Massephase in meinem Leben.

Vorher hieß Massephase: Mehr Fastfood und sich bei 1 von 5 Übungen ein bisschen mehr anstrengen. Das wird sich ändern.

Sonntag, 10. Juni 2012

Fett zu Muskeln umwandeln!

... wird niemals geschehen.

Ebenfalls ein weit verbreiteter Mythos unter Anfängern und rührt daher, dass ... ich weiß es gar nicht. Wenn man sich nur 1 Milisekunde mit der Materie befasst hat, kommt man nicht auf so eine Scheiße.

Naja, jedenfalls, wer schnell aufbaut, baut schnell auf [Endomorph]. Wer langsam aufbaut, baut langsam auf [Ektomorph].
Das gilt in 99,9% der Fälle für Muskeln und Fett.
Die Glücklichen, die schnell Muskeln, aber langsam Fett aufbauen nennt man Mesomorph.

In der Praxis gibt es alle 3 Typen eigentlich nicht wirklich, sondern nur Mischtypen oder Leute, die zu dumm sind genug zu essen, und Leute die zu dumm sind, weniger zu essen (Wozu ich viele Jahre gehörte).

Aber man kann nicht absprechen: Wer Fett ist, ist im Normalfall besser für das Aufbauen geeignet. Denn solche "Tiere", die essen was sie wollen, und 60kg auf 1,80 wiegen, sind meist eher schlecht im Aufbau.

Deshalb denken Einige, dass Fette ihr Fett zu Muskeln machen können, richtig ist aber, sie können meist schneller Muskeln aufbauen, als Dürre. Das Fett muss jedoch erst runter vom Körper, damit man diese Muskeln sieht.
Und Fett kann nicht zu Muskeln werden. Das wäre dann wohl Zauberei.

Und der BB-Gott sprach: Iss mehr als 50g Protein pro Mahlzeit und du implodierst!

Ein mehr oder weniger "urbaner Mythos" im Amateur-BB ist, dass man nicht mehr als 40 (oder 50) g Eiweiß auf einmal verwerten könnte.

Dann kommt nämlich ein magisches Vakuum, dass alle überschüssigen Proteine ins Nirvana saugt.

Ernst in die Mitte: Die Sache ist Quatsch, jedenfalls so, wie sie die Meisten rüberbringen und verstehen.

Es geht darauf zurück, dass sich doch findige Neulinge dachten "Ich brauch 200g Proteine, ess ich doch 200 zum Frühstuck und fertig!".

Das geht nun leider nicht. Die 150g, nach dieser These übrigen, Proteine werden jedoch nicht nicht verwertet.

Eine Studie ergab, dass die Proteinsyntheseaktivität (d.h. der Umbau von zugeführtem zu körpereigenem Eiweiß) ab 10g zunimmt, zwischen 20 und 30 g sein Maximum in der Zunahme erreicht und ab 40-50 g stark abfällt.

Nun, was heißt das?
Es bedeutet, dass die Proteinsynthese nicht doppelt so effektiv ist, wenn man 100g, statt 50g Eiweiß mit einer Mahlzeit aufnimmt.
Es heißt jedoch nicht, dass die weiteren 50g Protein nicht genutzt werden.
Mit steigender Proteinaufnahme über 50g sinkt einfach der Anteil der für Muskelaufbau genutzten Stoffe.
D.h. auch das 90 und 100g können in die Muskeln fliessen, jedoch sinkt der Anteil und so mag es vllt. wirklich eine individuelle Grenze für jeden Menschen geben, wo man sagen kann "ab hier wird der Körper das Protein nur noch verbrennen für die Energewinnung etc, da die Verdauung viel schneller ist, als das die Proteinsynthese noch darauf zurück greifen könnte."

Aber wenn man 60 g ist, verschwinden 10g mit Sicherheit nicht ins Nichts.
Je nachdem, wie nötig der Körper Protein benötigt, wird er sie ebenfalls teilweise für Muskelaufbau nutzen, oder für anderen Aufbau (da nicht nur Muskeln aus Proteinen bestehen im menschl. Körper, auch Sehnen etc.), oder sie einfach zur Energiegewinnung nutzen.

Aus diesem Grund sollte man eben 4x50 und nicht 1x200g Protein am Tag aufnehmen, damit sich im Blut immer eine sinnvolle Menge an Aminosäuren befindet und der Körper nie "Angst haben muss", dass er keine Stoffe zum Muskelaufbau hat oder bekommt.

Langeweile in BiWi und Gedanken über Musik

Anklicken zum Vergrößern

Grafiken zum Verhalten von Musikfanatikern. x3

Politik ist blöde - Rechts, Links, Mitte, Radikal, usw.

Rechts, Links, Mitte, Radikal, extremistisch, konservativ, sozial, sozialistisch, national, patriotisch.

So viele verwirrende Worte und das ist nur die Spitze des Eisberges: Und dann werden auch noch dutzende Wörter synonym benutzt, die gar nicht zueinander passend und noch viel schlimmer - der Begriff ist immer im Wandel, was die Sache noch komplizierter macht.

Fangen wir beim Ursprung an: Sitzordnungen.
Die konservativen und reaktionären Kräfte saßen meist auf der rechten Seite im Parlament während der Julimonarchie in Frankreich.
Die oppositionellen, sozialistischen Kräfte saßen zur Linken.
In der Mitte traf sich dann beides.

Damit zu beginnen ist allerdings reichlich unsinnig, da die Bedeutung sich inzwischen stark gewandelt hat, und die meisten Attribute nicht mehr zwingend zu "Links", "Rechts" oder "Mitte" gehören.

Es gibt reaktionäre, aber auch revolutionäre, Rechte. Es gibt sozialistische, aber auch liberale, Linke. Und so ist es doch beinahe unmöglich eine wirkliche Zuordnung der Attribute zu Politbezeichnung, die aus der Sitzordnung hervorging, zu treffen.

Von daher gehe ich auf die Attribute selbst ein und erwähne ein wenig nebenbei, wer sich heute eher wo sieht und wo gesehen wird.

Dabei darf nicht vergessen werden: Es gibt keine ganzheitliche Definition, nur Tendenzen, und prinzipiell kann Jeder Alles sein, ohne sich selbst zu widersprechen.

Die Sitzordnung hätten wir damit geklärt und für völlig irrelevant erklärt.

Attribute haben jedoch weiterhin einen beschreibenden Zweck.


Reaktionär ist, wer bestimmte alte Verhältnisse wieder herstellen will, also wider die Moderne ist.
Wird heute meist im Zusammenhang mit der politischen Rechten verwendet und bezeichnet eine Haltung die, die gegen die Fortführung der gesellschaftlichen Veränderungen ist, die durch die französische Revolution geschahen.

Revolutionär ist, wie man sich denken kann, der, wer die bestehenden Verhältnisse umwerfen will, eine Neuerung herbeiführen und ein neues System einführen.
Wie das Ergebnis des Umwurfs aussieht ist dabei irrelevant, somit gibt es Revolutionäre in allen Spektren. Der Unterschied zum Reaktionär ist, dass man sich nicht auf bereits einmal existierende Systeme beruft, sondern etwas gänzlich Neues schaffen will.

Konservativismus ist eine politische Ordnungslehre, wird heute einfach oft synonym für "altbacken sein", genutzt. Dies ist allerdings dem Fakt geschuldet, dass der Konservativismus in den letzten Generationen vorherrschte und einfach nur für die Erhaltung des Bekannten besteht. Eine kontinuierliche Fortführung von unantastbaren Grundsätzen ist hierbei das Zentrum der Idee.
Im Sinne von "never change a running system."
So werden bestimmte Werte und Ansichten geehrt und große Veränderungen daran abgelehnt.
Konservativismus kommt im Regelfall zusammen mit antiegalitären, naturrechtlichen Ansichten vor.

Extremismus bezeichnet den Teil der politischen Ideologie, der am weitesten entfernt ist vom derzeit herrschenden System und die größten Widersprüche mit ihm aufweist und im Regelfall auch für die Abschaffung dessen einsteht.
Extremismus ist daher abhängig vom Zeitgeist und von den vorherrschenden Zuständen.

Radikalismus ist ähnlich, aber nicht gleich, dem Extremismus: Radikal ist die Ideologie, die eine Neuordnung und einen Umsturz des politischen Systems fordert.
Nur logisch: Man muss nicht extremistisch sein, um radikal zu sein. Allerdings ist Extremismus, meist auch radikal. Auch wenn man viele Gemeinsamkeiten zum System bestehen, kann man dennoch einen Umsturz befürworten.

Sozial ist im Grunde jeder, der nicht alleine im Wald lebt. Sozial bezeichnet einfach ein wechselseitiges, fürsorgliches Miteinander, dass das Leben bestmöglich zu allen Seiten gestaltet und "zur Gruppe gerichtet" ist.
Sozialistisch jedoch pocht auf Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit, jedoch unter der Prämisse, dass das Volk als Ganzes über dem Individuum steht. Dabei kann der Sozialismus in dutzenden Formen, autoritär, antiautoritär, national (oho! Nazis!), usw. auftreten.

National bedeutet im Grunde, dass man seine Nation gegenüber anderen bevorzugt in allen Belangen.
Patriotisch bedeutet, dass man zu seiner Nation offen steht, sie doch nicht über andere Nationen stellt.

Liberalismus ist die dritte große politische Strömung (alle unterstrichen) und somit eher komplexes Ideensystem, denn politisches Attribut.
Liberal bedeutet, wie der Name schon sagt, freiheitlich und ist vornehmlich auf das Individuum gerichtet und nicht auf die Gruppe.
Entstanden ist er in der englischen Revolution im 17. Jahrhundert, auch wenn seine Nähe zur Aufklärung und der französischen Revolution nicht zu verneinen ist.
Im Zentrum des Liberalismus steht der Schutz und die Freiheit des Einzelnen. Im Gegensatz zum egalitären Sozialismus und zum antiegalitären Konservatismus, gibt es innerhalb des Liberalismus beide Ansichten, im Normalfall widersprechen sich jedoch vor allem Liberalismus und Sozialismus.

Egalitär meint die Gleichheit aller Menschen. Dies wird verwandt von der Anerkennung der Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung (Alle haben die gleichen Rechte und Chancen verdient. Hier wird die Anerkennung von menschlicher Diversität, bei gleicher und fairer Behandlung, angestrebt.) aller Menschen, bis hin zur Gleichmachung (Alle haben den gleichen Besitz und die exakt gleichen Rechte und Pflichten, unabhängig davon, ob sie es wünschen oder dazu geeignet sind. Hier wird die Auflösung von Unterschieden angestrebt.) der Menschen.
Antiegalitär bedeutet im Gegenzug, dass man nicht allen Menschen die gleichen Rechte zugesteht und sie nicht als gleich und/oder gleichwertig ansieht (merke: gleich =|= gleichwertig).

Pluralismus bzw. pluralistisch bezeichnet die Ansicht, dass Macht nicht auf Punkten konzentriert, sondern gleichmäßig in der Gesellschaft verteilt sein sollt, bspw. wie es in einer direkten Demokratie der Fall wäre.

Demokratisch ist jede Form die eine Einbindung des Volkes als politische Entscheidungsinstanz wünscht von der parlamentarischen (wie in der BRD) bis zur direkten (wie Nirgendwo).

Absolutismus beschreibt den Zustand, meist in Monarchien, dass ein einzelner Herrscher alle politischen Vollmachten in sich vereint.

Feudalismus fanden wir vor allem im Mittelalter vor und bezeichnet einen Bauernstaat, in dem die Bauern und auch Leibeigene dem Herrscher und/oder Grundherren hörig sind, für ihn produzieren und Abgaben leisten, und im Gegenzug Land und Mittel gestellt bekommen.

Anarchismus ist eine Ideenlehre, die die Auflösung von staatlicher Organisiertheit anstrebt und hierarchische Gedanken ablehnt.

Hierarchisch meint, dass eine Rangordnung im System, vorhanden ist und als notwendig erachtet wird und somit antiegalitär.

Kapitalismus ist ein wirtschaftliches, aber auch gesellschaftliches System, das Privateigentum in Verbindung mit Steuerung des Marktes, durch Konsum und Produktion, unter einer nach Gewinn und Expansion strebenden Güterwirtschaft, als Grundstein für ein gerechtes Zusammenleben, sieht.

Autoritär ist eine passive Form von Diktatur mit begrenztem Pluralismus, die nur regiert, aber die Gesellschaft eigenständig wachsen lässt.
Totalitarismus ist eine aktive Form der diktatorischen Herrschaft, bei der mit bspw. Massenorganisation in die Gesellschaft hinein gewirkt wird, um sie zu formen und zu gestalten und somit "total" ist, also auf alles gesellschafliche aktiv Einfluss nimmt.

Neoliberalismus ist Liberalismus der eine staatliche Ordnunsgpolitik "So wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig." wünscht, prinzipiell jedoch eine heterogene Strömung. Neoliberalismus wird meist dem Rechtsliberalismus zugeordnet und ist so ein Bindeglied aus konservativen und liberalen Ideen.

Libertarismus ist für den Liberalismus das, was der Apatheismus für den Atheismus ist. Im Endeffekt ist es eine Form des Liberalismus, ich selbst zähle ihn aber nicht dazu und dem tun so viele. Viele anarchistische und sozialistische Politideologien zählen wenn man es genau nimmt zum Libertarismus. Dabei befindet sich Libertarismus zwischen engem Schnittpunkt zum Neoliberalismus bis hin zu linksextremem Liberalismus und formt in der Regel eher den sozialorientierteren und linkeren Liberalismus, der den Staat und eine große Ordnung grundsätzlich noch weit mehr ablehnt, als der eigentliche Liberalismus es tut.

Kommunismus ist eine Lehre, die eine klassenlose Gütergemeinschaft ohne Privateigentum anstrebt.

Aristokratie bezeichnet eine hierarchische, antipluralistische Ideenlehre, die die Herrschaft weniger Auserwählter über den Rest wünscht. Die Wenigen sind dabei besonders befähigte Individuen, auf welche Art besonders begabt, ist nicht näher definiert, wodurch viele Arten der Minderheitsherrschaft dazugehören. Wortbedeutung: "Die Herrschaft der Besten"

Ein Monarch ist ein Staatsoberhaupt, dass durch göttliche Bestimmung oder Erbe dazu ernannt wurde.

Faschismus war ursprünglich eine Selbstbezeichnung der italienischen Rechten unter Mussolini bis 1943.
Faschismus wird heute beinahe nur noch mit Nationalsozialsmus und rechter Politik in Verbindung gebracht, dabei ist Faschismus einfach nur eine totalitaristische Ideenlehre, die die "Idee" über Volk und Individuum stellt und eine Durchsetzung des angestrebten Systems mit allen Mitteln versucht.

Alle Bezeichnung sind immer Standpunktabhängig: Bezeichnet der Pöbel prinzipiell nur die pöhsen Nazis als "Faschos", so sind eigentlich die meisten politischen Systeme der letzten Jahrhunderte faschistisch. Aus der Sicht von den meisten Liberalen sind besondern sozialistische Systeme faschistisch und wenn man es ganz genau nimmt ist auch der deutsche Rechtsstaat zu Teilen faschistisch.

An diesem Punkt muss man schauen: Wo beginnen sinnvolle notwendige Gesetze, und wo beginnt Kontrolle und somit Faschismus?!

Ebenso sind Links - Rechtsbezcichnungen schwammig und unlogisch.
So sind Nationale Sozialisten vom Kern her - auch heute noch - linksextremistisch.
Faschistisch und totalitär sind sie ebenso, jedoch sind sie da nur Einige under Vielen.
Aber am Ende sind sie immernoch nationale Sozialisten.
Und die meisten Sozialisten sind oder waren nationalistisch *hust* UDSSR *hust*. In der Tat ist die Nähe zwischen russischen Sozialismus und deutschen NS nicht von der Hand zu weisen.
Der deutsche NS, wie auch jeder andere Sozialismus, ist autoritär und antiliberal.

Im Übrigen sahen sich auch die Nazis selbst als Linke:

„Der Idee der NSDAP entsprechend sind wir die deutsche Linke… Nichts ist uns verhasster als der rechtsstehende nationale Besitzbürgerblock.“
Joseph Goebbels, 1931 in „Der Angriff“

„Meine gefühlsmäßigen politischen Empfindungen lagen links.“
Adolf Eichmann, Organisator der Massenmorde an den Juden, in seinen Memoiren

"Wir haben die linken Klassenkämpfer liquidiert, aber leider haben wir dabei vergessen, auch den Schlag gegen rechts zu führen. Das ist unsere große Unterlassungssünde.“
Hitler, 24. Februar 1945, Tagung der Reichs- und Gauleiter, zitiert bei Rainer Zitelmann in „Hitler–Selbstverständnis eines Revolutionärs“, Seite 457
 “Wir werden auch nicht schweigen in dieser Auseinandersetzung, denn schließlich war der Nationalsozialismus auch eine Variante des Sozialismus, und seine große Schwungmasse hat er nicht von dem Strandgut des Ersten Weltkrieges, von den Freikorps, vom verarmten Mittelstand oder vom Bürgertum bezogen. Seine Schwungmasse hat er von den Millionen Sozialisten bezogen, die der SPD damals als Wähler davongelaufen sind.”" - Franz-Josef Strauß 


Die heutige Parteienlandschaft in Deutschland besteht ebenfalls beinahe nur aus Linken:
SPD - mitte Links, Die Linke - sozialistisch & links, Grüne - links & ökologisch, Piraten linksliberal, CDU - mitte rechts & (jedenfalls noch ein bisschen) konservativ, FDP neoliberal (mehr oder weniger) & mitte rechts.

Philipp Rösler sieht die FDP übrigens als einzige rechte Partei unter den deutschen Großparteien.
Die üblichen "Fascho" und "Naaahtsie"-Schreier ignorieren natürlich, dass sie nun die FDP auch als Nazis bezeichnen müssten, wenn doch rechts = Nazi.


Bei den Kleinstparteien sieht es ähnlich aus: Die meisten sind linksliberal. Wenn die NPD das ist, was sie vorgibt zu sein, wäre sie wohl als linksextremistisch, totalitär & reaktionär einzustufen. Gruppierungen wie die Freiheit oder Pro NRW sind viel mehr rechtskonservativ, als "Nazi", aber zu vernachlässigen, da meist populistische Dummschwätzer ohne Einfluss.

Da haben wir noch einen Begriff - Populismus auf einfach: man erzählt das, was die Leute hören wollen. Man redet den Wählern nach dem Mund. Und so geben Pro NRW die xenophoben Übernazis, weil es gut ankommt bei dem Klientel, an das sie herankommen wollen.
Populismus ist ein Mittel der Politik Ängste, Krisen und Unzufriedenheit der Bevölkerung zu instrumentalisieren um an ihre Stimmen heranzukommen.

Donnerstag, 7. Juni 2012

Worte, die ugs. synonym benutzt werden, es aber beileibe nicht sind


Ironisch, Sarkastisch, Zynisch

Ironie bzw. ironisch
Ironie ist ein rhetorisches Mittel, dass - wie die Meisten verstanden haben - von den Griechen entwickelt wurde, um in einer Diskussion etwas rhetorische Abwechslung zu haben.
Ironie ist nicht, wenn man einfach nicht das sagt, was man meint. Die Intention liegt darin, dass der Andere merkt, dass man nicht die Wahrheit sagt, weshalb man meist das Gegenteil vom Eigentlichen sagt und dies durch Gestik, Intonation und Mimik deutlich macht.
Ist der Gesprächspartner im Bilde über den Sachverhalt, dann benötigt die Ironie keine Hilfsmittel um übertragen zu werden, damit dieser versteht, dass nur Ironie vorliegen kann.

Wendet man dieses Verfahren auf sich selbst an, so ist es Selbstironie.
Bspw.: "Ich bin heut' auch wieder so schlau ..."

Sokratische Ironie ist Anwendung von Ironie mit der Intention den anderen auf einen Fehler aufmerksam zu machen, indem man sich dumm stellt und ihm so den eigenen Fehler aufzeigt.
Bspw.: "Ach wirklich, ist das so?"

Die tragische Ironie, auch Ironie des Schicksals, ist ein Fall für sich: Ein - nicht wirklich tragischer, aber für eine Erklärung passender - Fall wäre es, wenn man etwas vergessen hat, den langen Weg zurück nach hause geht und wieder vergisst es mitzunehmen.
Oder wenn man sich auf den langen Weg macht das Gegengift für seine, im sterben liegende, Freundin zu holen, um am Ziel zu erfahren, dass das Gegengift neben ihr lag, sie allerdings nicht bei Bewusstsein war, um es zu erwähnen, und durch diese Kette von Ereignissen nun tot ist.
Bei einem tragisch-ironischen Ereignis wird der Sinn einer Sache ad absurdum geführt, so dass man genau das Gegenteil von dem erreicht, was man eigentlich erreichen wollte mit seine Handlung.

Sarkasmus bzw. sarkastisch
Sarkasmus ist das, was ugs. mit Ironie verbunden wird, es jedoch nicht zwingend ist.
Die meisten sehen in der Ironie (nennen sie sogar meist nur Sarkasmus) ein Mittel um das Gegenüber in der Debatte lächerlich zu machen.
Dies ist jedoch nicht das eigentliche Ziel der Ironie, sondern eben das des Sarkasmus.
Sarkasmus bedeutet also, ohne argumentativ gut zu sein, den Anderen zu verspotten.
In seinem Kern ist Sarkasmus feindselig und ernst gemeint und muss nicht zusammen mit Ironie auftreten.
So ist eine einfache Aussage, wie etwa "Das ist aber ein ganz schön dummer Kerl, was er da nur für Mist redet!" sarkastisch, jedoch nicht ironisch.
Allzugern wird Sarkasmus mit Ironie verbunden und bildet dann sarkastische Ironie, im Sinne von "Du bist aber ein ganz schlauer!".
Wird unter engen Bekanntschaften oft abgetan und ist meist auch nicht bösartig gemeint, die Intention dahinter ist jedoch eigentlich nicht, etwas nur so daher zu sagen, sondern ernst gemeint.
Ironie ist nun also ein rhetorisches Mittel, Sarkasmus ist der Akt des Verspottens, auf welche Art auch immer.

Zynismus bzw. zynisch
Der Zynismus ist weder ein rhetorisches Mittel, noch Akt des Verspottens, wenngleich Zynismus natürlich zusammen mit Ironie und / oder Sarkasmus auftreten kann.
Zynismus, eigentlich Kynismus, ist ursprünglich eine philosophische Schule: Die, wer hättes gedacht, der Kyniker.
Der berühmteste und namensgebende war Diogenes von Sinope, der in einem Fass hauste um deutlich zu machen, dass er die Gesellschaft als falsch und heuchlerisch ansieht und selbst ohne ihre Werte, als Obdachloser, unter Hunden lebend, immer noch ein besserer Mensch ist.
Daher auch der Name der Bewegung: Kynos, der Hund.
Diese Lebenshaltung der antiken Kyniker hat sich inzwischen ein wenig verändert, ist im Kern jedoch gleich geblieben, und wird heute in Deutschland als Zynismus bezeichnet.
Der für den Zynismus beissende Spott (also intensiver Sarkasmus) ist nur das offensichtlichste Merkmal einer zynischen Geisteshaltung, das nicht zwingend hervortreten muss.
Der tiefere Sinn liegt darin die Falschheit der Gesellschaft aufzuzeigen und die eigene Abneigung ihr Gegenüber deutlich zu machen.
Im Kern verachtet Zynismus übertriebene Lust, Zügellosigkeit, Egoismus und Verschwendung, und predigt ein ehrliches, gerechtes Miteinander, in dessen Zentrum ein eher enthaltsames, aber gutes Leben steht.
Der Zyniker verachtet ebenso unnötige gesellschaftliche Normen und soziale Gewohnheiten, wie  damals v.a. von der reichen Elite gelebt (z.b. auch Macht- und Profitwillen) und stellt Sitte, Anstand, Kunst und Wissen(schaft) in den Lebensmittelpunkt.
Der Zyniker versucht dabei kein Asket zu sein, sondern misst Luxus, Lust und Trieb nur wenig Bedeutung bei, lehnt aber vor allem die damit meist einhergehenden egoistischen und geistlosen Denkweisen ab.
So wollte Diogenes klar machen, dass er auch ohne Besitz, feine Kleider und gutem Lebensstandard, besser ist, als selbst die größten Herrscher, welche weder Anstand oder Sitte, noch Moral besitzen.
So soll absichtlich mehrfach gesellschaftliche Normen gebrochen haben, um ihre Sinnlosigkeit klar zu machen, dass diese nicht relevant seien um ein guter Mensch zu sein.
So soll er einst, als Alexander der Große seinen Markt besuchte, aus seiner Tonne zu ihm gesagt haben „Geh mir aus der Sonne“, womit er bedeutete, dass Alexander kein besserer Mensch als er sei, nur weil er Macht und Reichtum besaß.
Ein anderes mal trat er nachts mit einer Lampe auf den Markt und rief " „Kommt herbei, Menschen!", immer wieder.
Als sich eine Menge angesammelt hatte, sagte er "Menschen habe ich zu mir gerufen, keinen Abschaum!" und ging.
Auch das System der Sklaverei lehnte er bereits in der Antike ab: Als man ihm riet, seinen entlaufenen Sklaven wiederzusuchen, sagte er: 'Es wäre doch lächerlich, wenn Manes ohne Diogenes, Diogenes aber nicht ohne Manes leben könnte.'“
Diogenes trat auch mehrfach in Kontakt mit Platon oder Diogenes Laertios (einem Stoiker) und debattierte mit ihnen. 
Zusammenfassend ist Zynismus nun also eher eine Lebensphilsophie und Geisteshaltung, Sarkasmus ist Spott und Ironie ein rhetorisches Mittel.

Egozentrisch - Egoistisch

Egozentrisch
Egozentrismus, sagt aus, wie der Name schon nahelegt, dass man sich selbst, also sein eigenes Ich, als Zentrum für Alles betrachtet.
Im Gegensatz zu Egoismus ist dies jedoch nicht zwingend wertend gemeint.
Der Egozentriker sieht sich in erster Linie als objektives Maß aller Dinge, ob nun begründet, oder unbegründet.
Negativ besetzt wird Egozentrismus, wenn die Geisteshaltung des Egozentriker unreflektiert ist, er sich seine eigene Meinungen und Einstellungen also als sinnvollen Standard sieht, ohne sich jedoch mit anderen befasst zu haben.
Meist wird der Begriff auch mit dieser Konnotation versehen, obwohl Egozentrismus auch bei Kindern, geistigen Störungen oder einfach bei reflektierten Geistern vorkommen kann.
Säuglinge sind quasi die Definition des Egozentrismus, da sie sich und ihre Umwelt nicht als Komplex wahrnehmen, sondern nur als "Ich" denken und erleben.

Egoistisch
Auch als Selbstsucht, Eigennützigkeit oder Eigenliebe, bezeichnet ist der Egoismus im wesentlichen ein negativ konnotierter Begriff.
Im Vergleich zum Egozentrismus bezeichnet er jedoch eine eher persönliche Geisteshaltung, als Charakter.
Egozentrisch sind die meisten von Natur aus, wenn sie es denn sind, obdenn man natürlich beinahe alles abtrainieren kann, egoistisch ist eher ein Persönlichkeitsmerkmal, dass durch Einwirkung der Umwelt geschaffen wird.
So ist sich der Egoist meist mehr im Bewussten darüber, dass er Egoist ist, da egoistisches Handeln neusr Überlegungen entspringt, als Gefühlen.
Kinder sind dahingehend nicht egoistisch, da man sich zum Egoismus entscheidet, sei es aus Minderwertung der anderen Personen oder aus Selbstliebe.
Egoismus ist, solange geplant und absichtlich geschehen, das Antonym zu Altruismus, wohingegen Egozentrismus mit Altruismus vereinbar ist.
Den Selbsterhaltungstrieb in Extremsituationen als Egoismus zu bezeichnen wäre daher sinnlos.
Egoistisch ist also der, der mit voller Absicht, so handelt, dass er, selbst wenn andere Schaden nehmen, den größten Nutzen aus einer Sache zieht.