Dienstag, 24. Juli 2012

Utilitarismus - und wie er als Hedonismus verstanden wurde und wird

Der Utilitarismus (lat. utilitas, Nutzen, Vorteil, engl. Utility, Nützlichkeit ) ist eine normative Form der teleologischen Ethik, die in verschiedenen Varianten auftritt. Neben der Ethik ist er auch in der Sozialphilosophie und den Wirtschaftswissenschaften von Bedeutung.
Grundlage für die ethische Bewertung einer Handlung ist das Nützlichkeitsprinzip, die utilitaristische Grundformel und Maxime: "Diejenige Handlung bzw. Handlungsregel (Norm) ist im sittlichen bzw. moralischen Sinne gut bzw. richtig, deren Folgen für das Wohlergehen aller von der Handlung Betroffenen optimal sind." 

Jeremy Bentham und John Mill Senior: hedonistischer Utilitarismus
Bedeutet: Mehr Glück / Freude / Lust ist das ausschlaggebende Argument für eine Handlung. Diese wird mit Leid / Unlust aufgewogen und die Handlungsalternative mit der größten Freude genommen. Glück = Nutzen.

John Mill Junior: ideeller Utilitarismus
Bedeutet:
  Tugendhaftigkeit und Gerechtigkeit müssen beachtet werden. Nur weil etwas viel Glück, Freude oder Lust verschafft ist es nicht automatisch gut. Lust muss nach Qualität und Quantität unterschieden werden.

Er nennt den hedonistischen Utilitarismus daher auch "pig philosophy", da man hierbei nichts tut, was den Menschen ausmacht, sondern nur nach einem animalischen Lustprinzip handelt.

George E. Moore: idealer Utilitarismus
Bedeutet: Auch fernab von angenehmen "Guten" gibt es Zustände, die intrinsisch wertvoll sind.

John Mackie: Handlungs- oder Aktutilitarismus
Bedeutet: Maximales Glück für maximale Anzahl von Menschen. Der Einzelne ist nicht ausschlaggebend. Die totale Glücklichkeit ist wichtiger, als die Durchschnittsglücklichkeit. D.h. die Verteilung des Glücks ist irrelevant, solange die Gesamtmenge am höchsten ist.

Natürlich stellt sich die Frage ob es überhaupt möglich ist a.) das Glück von allen Beteiligten und Verbindungen zu bedenken und b.) sie in eine objektive Relation zu setzen.

Peter Singer: Präferenzutilitarismus
Bedeutet: Nach dem Präferenz-Utilitarismus ist eine Handlung, die der Präferenz irgendeines Wesens entge-gensteht, ohne daß diese Präferenz durch entgegen-gesetzte Präferenzen aus-geglichen wird, moralisch falsch. Dabei steht die Frage offen, ob alle Präferenzen gleicher moralischer Bedeutung sind.


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